Laura Lambert erhält Klaus J. Bade-Nachwuchspreis 2024
Für ihre Feldforschung in Westafrika ist die promovierte Sozialwissenschaftlerin Dr. Laura Lambert mit dem Klaus J. Bade-Nachwuchspreis für Migrationsforschung 2024 ausgezeichnet worden. Wir gratulieren!!! // For her field research in West Africa, social scientist Dr. Laura Lambert has been awarded the Klaus J. Bade Young Talent Award for Migration Research 2024. Congratulations to her!!!
Verleihung
des Klaus J. Bade-Nachwuchspreis
für Migrations- und Integrationsforschung
2024
Berlin, November 2024
Für ihre Feldforschung in Westafrika ist die promovierte Sozialwissenschaftlerin Dr. Laura Lambert mit dem erstmals verliehenen Klaus J. Bade-Nachwuchspreis für Migrations- und Integrationsforschung ausgezeichnet worden. Wir gratulieren!!!
Dr. Laura Lambert mit Klaus J. Bade im Senatssaal der HU. Foto: privat
Der mit 7.500,- Euro dotierte Preis ist nach Klaus J. Bade benannt, einem Pionier auf dem Gebiet, und wird jährlich an Nachwuchswissenschaftler:innen für herausragende Leistungen in der Migrationsforschung und das Vermitteln der Erkenntnisse in die Öffentlichkeit verliehen.
Die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Gökçe Yurdakul hob den Mut und das Engagement von Dr. Laura Lambert hervor, die am Beispiel des westafrikanischen Niger die Komplexität von Asylregimen und Migrationsdynamiken und deren Auswirkungen auf lokale Verhältnisse untersucht – und die selbst immer wieder vor Ort ist. Lamberts Arbeiten, so Gökçe Yurdakul, helfen zu verstehen, was internationale Normen für den Alltag bedeuten: „Lamberts Arbeiten zeigen, dass hinter jeder Statistik Menschen mit einer Geschichte stehen.“
Dr. Lambert promovierte am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale) zum Asyl im Niger im Kontext externalisierter EU-Migrationskontrollpolitik. Derzeit ist sie Postdoktorandin im ERC-Projekt „Doing Digital Identities“ an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie sagt: „Für mich bedeutet diese Auszeichnung, dass meine Forschung an den Grenzen zwischen Europa und Afrika wertgeschätzt wird. Es ist eine Ermutigung, darüber freue ich mehr sehr. Was Migration angeht, sind wir in Europa in einem engen Diskursraum angekommen. Ich denke, es gibt auf dem afrikanischen Kontinent zahlreiche Stimmen, die uns einen neuen Blick ermöglichen können.“
Statements zur Preisverleihung
Prof. Dr. Gökçe Yurdakul, Direktorin des BIM und Juryvorsitzende:
»Die Arbeit von Laura Lambert konzentriert sich auf die Komplexität von Asylregimen und Migrationsdynamiken mit einem besonderen Fokus auf den empirischen Fall Niger. Jedes ihrer Themen offenbart, auf welch komplexe Weise staatliche Politiken das Leben von Migranten prägen. Die Beiträge von Laura Lambert gehen über den akademischen Bereich hinaus; sie finden auch im politischen Raum und in öffentlichen Diskursen Resonanz.«
Prof. Dr. Claudia Diehl, Mitglied der Jury:
»Laura Lamberts Arbeiten haben mich vor allem aufgrund ihrer Relevanz und Originalität überzeugt. Laura wagt sich in ihrer Forschung an große Themen heran – und wagt sich heraus aus den vertrauten ‚westlichen‘ Forschungskontexten.«
Farid Bidardel, Geschäftsführer der START-Stiftung, Mitglied der Jury:
»Laura Lambert zeigt mit ihrer Forschung, wie globale Politik den Alltag von Menschen prägt und welche Perspektiven jenseits eurozentrischer Sichtweisen eröffnet werden können. Ihr persönliches und wissenschaftliches Engagement verdeutlicht, dass Migration mehr ist als nur Statistik – sie erzählt Geschichten und offenbart Lebensrealitäten, die Brücken zwischen Kontinenten schlagen.
Genau diese Erfahrungen machen wir täglich in der Arbeit mit unseren START-Stipendiaten.«
Dr. Laura Lambert, Preisträgerin:
»Meine Arbeit an den Grenzen zwischen Europa und Westafrika zeigt mir Wege auf, Migration anders zu denken. Auch mit zukünftigen Forschungsprojekten möchte ich dazu beitragen, den Eurozentrismus zu überwinden, Brücken zu bauen und Stimmen des afrikanischen Kontinents stärker hörbar zu machen.«
Danksagung
Das BIM bedankt sich bei der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die als Förderpartnerin den Klaus J. Bade-Nachwuchspreis für Migrations- und Integrationsforschung zur Verfügung stellt, bei der diesjährigen Jury für die engagierte und gewissenhafte Arbeit sowie bei Prof. em. Klaus J. Bade, dessen guter Geist durch seine persönliche Anwesenheit bei der Verleihung umso größere Wirkung entfalten konnte.
Namensgeber des Preises
Professor Klaus J. Bade, geboren 1944, lebt in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern und gilt als Pionier der Migrationsforschung im deutschsprachigen Raum. Bis 2007 lehrte er Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück und war u.a. Begründer des Osnabrücker Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), des Rates für Migration (RfM), der Gesellschaft für Historische Migrationsforschung (GHM), stellvertretender Vorsitzender des Sachverständigenrates der Bundesregierung für Migration und Integration (Zuwanderungsrat) und von Ende 2008 bis Mitte 2012 Gründungsvorsitzender des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in Berlin. Sein Engagement in Forschung und kritischer Politikbegleitung wurde u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse gewürdigt.
>https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_J%C3%BCrgen_Bade
>https://www.imis.uni-osnabrueck.de/personen/ehemalige_langjaehrige_mitglieder/bade_klaus_j.html
>https://kjbade.de
Videodokumentation
Die Videodokumentation der diesjährigen Preisverleihung finden Sie auf YouTube:
>https://youtu.be/G7X199RJ4Ew
Ausschreibung 2025
Die Ausschreibung für den Klaus J. Bade-Nachwuchspreis 2025 finden Sie ab kommendem Frühjahr hier auf dieser Webseite.
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