
Ehrendoktorwürde der Universität Lund für Naika Foroutan
„Nimm diesen Hut, Symbol der Freiheit!“ – die Theologische Fakultät der schwedischen Universität Lund hat Naika Foroutan soeben die Ehrendoktorwürde verliehen. / „Take this hat, symbol of freedom!“ - The Faculty of Theology at Lund University in Sweden has just awarded Naika Foroutan an honorary doctorate.
Ehrendoktorwürde der Universität Lund für Naika Foroutan
„Nimm diesen Hut, Symbol der Freiheit!” – Die Theologische Fakultät der schwedischen Universität Lund hat Naika Foroutan die Ehrendoktorwürde für bedeutende Beiträge zur Verbindung von Migrationsforschung und interreligiösem Dialog verliehen.
In einem Festakt mit über 500 Gästen im Dom zu Lund wurde der Sozial- und Islamwissenschaftlerin Naika Foroutan, Professorin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Lund verliehen. In der Begründung heißt es, Foroutan habe als internationale Autorität in den Forschungsbereichen Migration und Integration mit zahlreichen bedeutenden Arbeiten neue akademische Perspektiven eröffnet, die darüber hinaus die theologischen und religionswissenschaftlichen Disziplinen beeinflussen.
Festakt in Lund am vergangenen Freitag – die Berliner Migrationsforscherin Naika Foroutan (1. Reihe, 3.v.r.) vor der Verleihung der Ehrendoktorwürde. Foto: Universität Lund, 2025
Auf Grundlage solider empirischer Befunde und überzeugender Analysen gebe Foroutans Beitrag Aufschluss darüber, wie Migration unsere Gesellschaft als Ganzes verändert – auch in ihrer Selbstbeschreibung. Insbesondere ihre Erkenntnisse über die postmigrantische Gesellschaft, ein Begriff, den sie in den wissenschaftlichen Diskurs überführt hat, werden mittlerweile weit über ihre eigene Disziplin hinaus international rezipiert. „Ihre Forschung“, sagt Alexander Maurits, Dekan der Theologischen Fakultät, „ermöglicht es uns, dass wir auf eine neue Art und Weise Fragen darüber stellen können, wie wir in einer Welt, die zunehmend von Vielfalt geprägt ist, zusammenleben wollen.“
Good old Europe in nobelpreisverdächtigem Ambiente: Festakt im Dom zu Lund, bei dem Naika Foroutans Beiträge zur Migrationsforschung gewürdigt wurden. Foto: Universität Lund, 2025
Die Zeremonie der Verleihung geht auf eine Tradition bis ins Jahr 1670 zurück und ist der Höhepunkt des akademischen Jahres. Neben dem Diplom werden dabei auch ein Hut und ein Ring überreicht – auf Latein. „Salve! Accipe pileum, insigne libertatis!“, heißt es dann, zu Deutsch: „Sei gegrüßt! Nimm diesen Hut, Symbol der Freiheit!“. In Zeiten, in denen die Freiheit der Wissenschaft weltweit unter Druck gerät, kann dieser Ausruf mehr denn je als eine Aufforderung zur freien Forschung ohne Angst vor Repressionen gelesen werden. Naika Foroutan, die am Berliner Institut für Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität die Abteilung Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik leitet und dem DeZIM-Institut seit seiner Gründung 2017 vorsteht, wurde auch explizit für ihr gesellschaftspolitisches Wirken in den Migrationsdebatten des vergangenen Jahrzehnts und ihr simultanes Eintreten gegen Islamismus und antimuslimischen Rassismus geehrt.
Ehrendoktorin mit Hut – die Universität Lund würdigte Naika Foroutans wissenschaftliche Forschung genauso wie ihr gesellschaftspolitisches Eintreten für eine Welt der Vielfalt und gegen Rassismus. Foto: Universität Lund, 2025
Hintergrundinfos zur Zeremonie:
https://www.lunduniversity.lu.se/about-university/university-glance/academic-traditions/doctoral-degree-conferment-ceremony
Videodokumentation der gesamten Zeremonie:
https://www.youtube.com/watch?v=u_0j22IEkac&t=1s
Auftritt Verleihung Naika Foroutan:
https://www.youtube.com/watch?v=KwV46tes-Jc
Hinweis: In einer früheren Version der PM wurde die lateinische Formulierung: „Salve! Accipe pileum, insigne libertatis!“ mit „Nimm diesen Ring, Symbol der Freiheit“ übersetzt. Pileum bedeutet aber Hut, nicht Ring, wie die Lateinerin weiß. Der Fehler wurde inzwischen korrigiert.