Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)

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Strategien für einen dialogischen Umgang mit seelischen Belastungen ehrenamtlicher Helferinnen und geflüchteter Frauen und Mädchen in den Erst- und Notunterkünften




Das Teilprojekt wird im Rahmen des BIM-Forschungs-Interventions-Clusters »Solidarität im Wandel?« durchgeführt, das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert wird.


Laufzeit: 04/2016–12/2016
Abteilung: Migration, psychische und körperliche Gesundheit
und Gesundheitsförderung


Umgang mit seelischen Belastungen und Traumata


Aktuell steigt die Nachfrage von Institutionen und Trägern hinsichtlich Unterstützung, Beratung und Supervision im Umgang mit seelischen Belastungen und Traumata in den Erst- und Notunterkünften.

Dabei wird zunehmend ein Bedarf einerseits bei besonders schutzbedürftigen Geflüchteten und andererseits bei ehrenamtlichen Helfer*innen benannt.
 


Überforderung ehrenamtlicher Unterstützer*innen


Gerade ehrenamtliche Unterstützer*innen fühlen sich häufig überfordert; diese Entwicklungen sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Arbeit mit traumatisierten Menschen als emotionale Herausforderung vielfach unterschätzt wurde.

Die Folgen sind Erschöpfungsgefühle, zunehmende Frustration und, im schlimmsten Fall, Wut gegenüber den Hilfesuchenden oder deprimierter Rückzug.
 


Fehlende Wahrnehmung geflüchteter Frauen


Geflüchtete Frauen sind hingegen in besonderer Weise von geschlechtsspezifischer, sexualisierter Kriegsgewalt und ethnischer Diskriminierung betroffen.

In der öffentlichen Diskussion und in institutionellen Strukturen wird diese Problematik bislang nicht ausreichend abgebildet, die Stimmen der geflüchteten Frauen sind kaum zu hören.
 


Krisenpräventives Projektziel


Im Fokus dieses dialogisch konzipierten Teilprojektes stehen daher zwei zentrale Zielgruppen: Ehrenamtliche Helferinnen und geflüchtete Frauen und Mädchen, mit einem Schwerpunkt auf besonders schutzbedürftigen (unbegleitete, minderjährige geflüchtete Mädchen und alleinerziehende Mütter) in den Erst- und Notunterkünften.

Das krisenpräventive Ziel des Projektes ist es, die Erfahrungen entwürdigender und zerstörerischer Gewalt dialogisch zu bearbeiten, um damit die Ressourcen beider Zielgruppen zu stärken und den geflüchteten Frauen erweiterte Partizipationsmöglichkeiten mit dem langfristigen Ziel eines selbstbestimmten Lebens zu ermöglichen.
 


Stärkung bestehender Ressourcen


Das übergeordnete Ziel ist es, bedarfsangemessene Dialogprojekte, Supervisionsmodelle und allgemeine Handlungsempfehlungen in der Modellregion Berlin zu entwickeln.

Dies soll einerseits dazu beitragen, bestehende Ressourcen zu stärken und andererseits Konfliktpotential innerhalb und zwischen den Zielgruppen zu identifizieren und zu bearbeiten.

 

Projektbetreuung


• Prof. Dr. Ulrike Kluge
• Nassim Mehran
 


Förderpartner


Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration