Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM)

Subtile Vorurteile




Das Teilprojekt wird im Rahmen des BIM-Forschungs-Interventions-Clusters »Solidarität im Wandel?« durchgeführt, das durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert wird.

Laufzeit: 04/2016–12/2016
Abteilung: Wissenschaftliche Grundfragen zu Integration und Migration
 


Gefährdung für die Integration


Internationale Migration und die aktuellen Fluchtbewegungen werden die Gesellschaft in Europa und auch in Deutschland bedeutsam und nachhaltig verändern.


Vorurteile gegenüber verschiedenen Migrant*innengruppen und Geflüchteten auf Seiten der »Mehrheitsgesellschaft« stellen dabei eine spezifische Gefährdung für die Integration im Sinne gleichberechtigter Teilhabechancen dar.

Zwar hat die Akzeptanz von offen rassistischen Vorurteilen über die letzten Jahrzehnte deutlich abgenommen, dennoch bestehen viele Vorurteile in subtilerer Form weiter.

Insbesondere solche subtilen Formen, die nicht als solche enttarnt, sondern weitestgehend sozial akzeptiert werden, können reale negative Konsequenzen für die betroffenen Personengruppen haben.
 


Experimentelle Fragebogenstudie


Das geplante Projekt soll sich der Untersuchung dieser subtilen Form von Vorurteilen widmen. Sowohl die sozialwissenschaftliche als auch die sozialpsychologische Forschung hat sich mit dem Konzept subtiler Vorurteile beschäftigt, jedoch nur unzureichend untersucht, was die Subtilität überhaupt bestimmt.

Innerhalb einer quantitativ-experimentellen Fragebogenstudie soll tiefergehend untersucht werden, welche Faktoren die »Subtilität« eines Vorurteils bestimmen und inwieweit individuelle Persönlichkeitsunterschiede die Sensibilität für subtile Vorurteile beeinflussen.
 


Sozialpsychologische Laborstudie


In einem zweiten Schritt soll auf diesen Erkenntnissen aufbauend ein Design einer experimentellen, sozialpsychologischen Laborstudie entwickelt und getestet werden, die zum Zweck hat, mittels sozialpsychologischer Konfrontationsstrategien (im Sinne einer Bewusstseinsschaffung) zum Abbau von subtilen Vorurteilen beizutragen.

Das Projekt soll somit sowohl einen theoretischen als auch methodischen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen und sozialpsychologischen Forschung leisten, empirische Daten zur Beschaffenheit und Verbreitung subtiler Vorurteile in Deutschland liefern sowie Möglichkeiten zum Abbau ebendieser aufzeigen.
 


Projektbetreuung


• Karolina Fetz
• Prof. Dr. Martin Kroh
 


Förderpartner


Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration